Der Schreibende ist als 91jähriger nicht mehr der Jüngste; was er an Inhalten ins Internet einspeist, ist nach menschlichem Ermessen schon recht alt, weil u.a. vor etwelchen Jahrzehnten geschrieben, andererseits ineinem fortgeschrieben worden bis zum heutigen Tag. Der Kunst wird eine gewisse Sempiternität nachgesagt, daher ein Jahr oder auch ein Jahrzehnt mehr oder weniger eine so ausschlaggebende Rolle nicht spielt.
Es wurde geschrieben und fortgeschrieben bis dato - wo? Für die Schublade, da das Kunststück nicht gelang, einen Verleger oder gar fürs Dramenwerk eine Bühne zu finden, aber plötzlich heutzutage so etwas wie ein Internet vorzufinden, sozusagen als letzte Chance geboten, weil wir (noch) in einer Demokratie leben; in Diktaturen wär's chancenlos. Klappts nun wieder nicht mit dieser Flaschenpost, hineingeworfen ins abzusurfende Meer, nun, dann soll's halt nicht sein. Bleibt die herkömmliche Schublade zum Aufbewahren - und zum Öffnen auf den St. Nimmerleinstag? Nicht unbedingt; denn vielleicht gibt's noch eine Nachwelt. Hoffnung ist eine der kardinalen christlichen Tugenden. Zeitlebens üben wir uns in Hoffnung. Glauben wir gar an eine Ewigkeit, können wir uns ruhig etwas Zeit lassen, selbst hin über die ganze irdische Lebenszeit. Die geht blitzschnell dahin, selbst wenn sie uns bisweilen anmuten kann wie eine halbe Ewigkeit.
Im übrigen finden erfolglose Schriftsteller viele Leidensgenossen. Über 40 Stellengesuche von Arbeitslosen sind heutzulande keine Seltenheit. Landauflandab gibt's halt der 'brotlosen Kunst' mehr als genug. Kultur- und Arbeitswelt werden recht solidarisch. So macht's auch keinen gar so gewaltigen Unterschied, wenn besagte "40 Stellengesuche" sich über mehr als 40 Jahre erstrecken, jedes Jahrzehnt 10.
Zum Glück fand ich Einkommen zum Auskommen auf dem Bundespresseamt.
Wem meine Rechtschreibung eigenartig vorkommt - dahinter steckt eine eigene Methode.